FKV-Einzelmeisterschaften 2023

26.06.23/JS - Am vergangenen Wochenende kam es im KV Esens zum Höhepunkt der langen Einzelmeisterschaftswochen. In Neuharlingersiel und Werdum kamen die besten Boßler der Landesverbände Oldenburg und Ostfriesland zusammen, um die neuen Verbandsmeister zu ermitteln. Schweinebrück hatte 14 Sportler am Start, Astrid kürte sich überragend zur neuen FKV-Meisterin.

Ohne Verschnaufpause ging es bereits eine Woche nach den Landesmeisterschaften für die Medaillengewinner in den finalen Titelkämpfen um die begehrten FKV-Kronen. Am Samstag waren die Jugendklassen F bis C und die Alterklassen II und höher gefragt, am Sonntag folgten die A- und B-Jugend und die Hauptklassen.

Den Anfang machten am Samstag Louisa und Malena in der weiblichen E-Jugend. Louisa hatte sich in der Vorwoche mit einer starken Leistung die Landesmeisterschaft in der Holzwertung gesichert, doch die Strecke in Bekhausen unterschied sich stark von der Wettkampfbahn in Neuharlingersiel. Die Straße war diesmal lediglich drei Meter breit und es folgte Kurve auf Kurve. Mit einem Top-Anwurf fand Louisa aber direkt gut in den Wettkampf und spulte ihre Würfe konzentriert ab. Ihre direkte Gegnerin aus Eversmeer war die amtierende Landesmeisterin des ostfriesischen Verbands und beide schenkten sich keine Meter. Am Ende hatte die Ostfriesin die Nase vorne und sicherte sich die Goldmedaille. Louisa konnte mit ihrem letzten Wurf aber ebenfalls das übrige Feld hinter sich lassen und holte sich mit 554 m die Silbermedaille und Vize-Meisterschaft!

Direkt hinter Louisa ging Malena an den Start, die sich als Drittplatzierte bei den Landesmeisterschaften qualifiziert hatte. Angefeuert von ihrer Familie eröffnete sie mit ihrer Partie das Feld der Gummikonkurrenz und begann ebenfalls mit einem sehr guten Anwurf, der bis in die erste Kurve lief. Im direkten Duell hatte sie es mit einer Gegnerin aus dem Verein Südarle zu tun und beide zeigten viele gute Würfe. Am Ende konnte Malena die Partie aber mit 528 m souverän für sich entscheiden und es blieb nun abzuwarten, was die übrigen vier Werferinnen noch in den Ring werfen würden. Zum Schluss gelang es nur den beiden Landesmeisterinnen, an ihrer Weite vorbeizuziehen und Malena sicherte sich eine super Bronzemedaille.

Während sich Louisa und Malena bereits über ihre Medaillengewinne freuen konnten, warteten Thilo und Ronya noch gespannt auf ihren Startschuss in der F-Jugend. Als erstes ging es für Thilo in den Wettkampf, der überraschend am Donnerstag nachgerückt war, da sich der ursprünglich sechstplatzierte Werfer aus Jeddeloh leider verletzt hatte. Für ihn war es der erste Wettkampf auf FKV-Ebene und dementsprechend aufgeregt stand er am Start. Die ersten Würfe waren dann aber direkt Treffer und so übernahm er erstmal die Führung in seiner Partie. Später hin folgte immer mal auch ein kürzerer Wurf, doch das Duell gegen seinen Gegner aus Willen konnte er mit 421 m für sich entscheiden. Am Ende belegte Thilo einen ordentlichen zehnten Platz.

In der weiblichen F ging Ronya als Drittplatzierte Oldenburgerin an den Start. Auch für sie war es der erste Wettkampf auf Verbandsebene und so war Ronya ganz besonders aufgeregt, als ihre Partie aufgerufen wurde. Angefeuert von ihrer Familie startete sie in ihren Wettkampf und begann mit einem Anwurf, der lang rüber ging. Ihre direkte Gegnerin aus Dietrichsfeld fand etwas besser in den Wettkampf und so musste Ronya sie bald ziehen lassen. Am Ende schaffte sie eine Weite von 340 m und belegte den elften Platz. Als die erste Enttäuschung aber verflogen war, wurden schon Pläne für die neue Saison geschmiedet, wenn Ronya in der F-Jugend garantiert erneut angreifen wird!

Parallel zur E- und F-Jugend gingen die übrigen Klassen in Werdum auf der Buttforder Straße an den Start. Diese Strecke war eine regelrechte Rennbahn, auf der Würfe von 200 m keine Seltenheit waren.

Aus Schweinebrück wurden Elias, Thade und Tjaard dort in der männlichen Jugend D gefordert. Mit der Holzkugel hatten Thade und Elias in der Vorwoche für ein Schweinebrücker Podest gesorgt und so gingen die beiden auch an diesem Samstag hintereinander an den Start. Den Anfang machte Thade als Zweitplatzierter, und es sollte sich bald herausstellen, dass er das schwierigste Gegnerlos an diesem Tag gezogen hatte. Sein Gegner aus Eversmeer war nicht nur großgewachsen, er eröffnete die Partie auch direkt mit einem Volltreffer. Für Thade war es schwierig zu kontern und so musste er gleich von Beginn an einem hohen Druck standhalten. Doch trotz der ungleichen Verhältnisse gab Thade nicht auf, lieferte einen ordentlichen Wettkampf ab und belegte am Ende mit 906 m den fünften Platz. Sein Gegner aus Eversmeer spielte an diesem Tag in einer anderen Liga und sicherte sich mit 1649 m und damit fast 300 m Vorsprung vor dem übrigen Feld die Goldmedaille. Direkt hinter Thade ging Elias in den Wettkampf, der sich in der Vorwoche die Landesmeisterschaft gesichert hatte. Auch er konnte dem Eversmeerer nichts entgegensetzen, doch behielt in seiner eigenen Partie von vornherein die Oberhand. Mit vielen langen Würfen setzte er Ausrufezeichen und konnte am Ende eine Weite von 1362 m zu Papier bringen. Damit ließ er das übrige Feld und auch seinen direkte Gegner hinter sich und so konnte sich Elias ein Jahr nach seinem FKV-Titelgewinn in diesem Jahr über die Silbermedaille freuen.

Mit der Gummikugel ging es dann für Tjaard ebenfalls in der D-Jugend in den Wettkampf. Als Oldenburger Vize-Meister hatte er es mit einem Gegner aus Blomberg zu tun. Von Beginn an startete Tjaard hochkonzentriert in den Wettkampf und legte einen Treffer nach dem nächsten auf die Straße. Schnell hatte er sich die Führung in dieser Partie erworfen und behielt diese auch hartnäckig bis zum Schluss in der Hand. Mit dem letzten Wurf schraubte er seine Weite hoch auf 1232 m und ging damit erst einmal in Führung. In der letzten Partie dieser Klasse trafen die beiden Landesmeister aufeinander. Nur dem Torsholter Werfer gelang es, noch an Tjaards Kugel vorbeizuziehen und so konnte Tjaard sich über eine absolut verdiente Silbermedaille und Vize-Meisterschaft freuen.

In der weiblichen D-Jugend vervollständigte Liz mit ihrem Start das Schweinebrücker D-Quartett und trat als Vize-Landesmeisterin mit der Gummikugel an. Sie ging ins direkte Duell gegen eine Werferin aus Stedesdorf. Von Beginn an lieferten die beiden sich einen Wettkampf auf Augenhöhe und schenkten sich keine Meter. Auf der langen Geraden fehlte Liz aber so manches Mal das nötige Quäntchen Glück und so musste sie am Ende die Stedesdorferin vorbeiziehen lassen. Mit einer Weite von 998 m belegte Liz schließlich den fünften Platz.

Als letzter Schweinebrücker Starter an diesem Samstag wurde es für Luke in der männlichen C-Jugend ernst. Mit der Holzkugel hatte er sich in der Vorwoche toll präsentiert und ging daher verdient als Landesmeister an den Start. Durch das hohe Verkehrsaufkommen auf der Wurfstrecke kam es aber zu einem ordentlichen Verzug und so ging Luke schließlich eine Stunde nach seiner regulären Startzeit in den Wettkampf. Zu Beginn legte er gut los und konnte seinen Gegner aus Dietrichsfeld früh unter Druck setzen und die Führung übernehmen. Auf der langen Geraden war dann aber der Wurm drin und Luke musste seinem Gegner den Vortritt lassen. Nach einem gebrauchten Tag belegte Luke am Ende mit 993 m den sechsten Platz.

Genauso warm wie am Vortag ging es auch am Sonntag weiter und die Aktiven wurden auf der zukünftigen EM-Strecke in Neuharlingersiel ordentlich in der Sonne gebraten.

Den Anfang machten am Vormittag die Jugendlichen in der B-Jugend. Aus Schweinebrück hatte sich Ben in der Vorwoche die Silbermedaille mit der Eisenkugel erworfen und war nun gegen einen Gegner aus Südarle gefragt. Hier trafen zwei sich bekannte Gesichter aufeinander, hatte man doch erst bei den FKV-Mannschaftsmeisterschaften gegeneinander geworfen. Der Südarler Werfer erwischte an diesem Sonntag einen Traumtag und setzte Ben von Beginn an stark unter Druck. Ben legte zwar auch viele lange Würfe auf die Straße, doch sein Gegner spielte an diesem Tag in seiner eigenen Liga. Trotzdem gab Ben bis zum Schluss nicht auf und belegte am Ende mit 1251 m den sechsten Platz. Der Südarler Werfer schraubte indes seine Weite hoch auf über 1800 m und hätte sich damit sogar in der Hauptklasse Männer I den FKV-Titel geholt.

In der weiblichen B-Jugend ging Paula mit der Gummikugel an den Start. Sie hatte sich in dieser Saison nicht nur die Kreismeisterschaft mit allen drei Kugeln geholt, sondern ging bei diesem Werfen auch als Landesmeisterin an den Start. Für sie ging es ins Duell gegen eine Werferin aus Reepsholt. Von Beginn an lieferte Paula einen sehr guten Wettkampf ab, doch auch die amtierende ostfriesische Landesmeisterin legte lange Würfe auf die Straße. Auf der langen Geraden zwischen den Kurven hatte Paula dann mit knappen Aussteigern zu kämpfen, während die Kugel ihrer Gegnerin manches Mal glücklich an der Graskante entlang lief. So entschied die Ostfriesin dieses Duell am Ende für sich, doch auch Paula konnte mit ihrer Weite von 1246 m das übrige Feld hinter sich lassen und sicherte sich so wie im Vorjahr die Silbermedaille und Vize-Verbandsmeisterschaft.

Am Nachmittag ging es dann in der Klasse Frauen I für Astrid, Chantal und Jana um die Medaillen und jede ging in ihrer eigenen Disziplin an den Start. Den Anfang machte Jana mit der Holzkugel, die sich in der Vorwoche noch über die Landesmeisterschaft freuen konnte. Für sie ging es ins direkte Duell gegen die Ardorferin Ann-Christin Peters. Leider schoss ihr Anwurf oben heraus und so ging sie in dieser Partie erst einmal in Rückstand. Auf der langen Geraden nach der Doppelkurve konnte sie sich aber mit langen Würfen wieder an ihre Gegnerin heranarbeiten und übernahm nach sieben Würfen die Führung. Auf der letzten Geraden missglückten ihr dann aber die letzten beiden Würfe und so unterlag sie der Ardorferin schließlich doch im Kampf um die Bronzemedaille und musste sich nach 1237 m mit Platz vier begnügen.

Direkt dahinter ging Astrid mit der Gummikugel in den Wettkampf, die als Nachrückerin an zweiter Position gefragt war. Astrid erwischte an diesem Sonntag einen Traumtag und legte bereits mit dem Anwurf ein echtes Pfund auf die Straße. Sie setzte sich so schon früh von ihrer Gegnerin aus Bensersiel ab. In ihrer Paradedisziplin ließ sie Wurf für Wurf die Muskeln spielen und erhob damit lautstark Anspruch auf den Titel. Mit ihrem vorletzten Wurf hatte sie sich bereits weit vom übrigen Feld abgesetzt und lag mit ihrem letzten Wurf in potentieller Schlagdistanz zur letzten Kurve, doch leider ging dieser oben hinaus, statt noch einmal mitzufallen. Besonders tragisch sollte das aber nicht sein, denn mit 1539 m war ihr eine Medaille sicher. In der letzten Paarung konnte ihr dann nur die Reitländerin Brigitte Sanders noch gefährlich werden, doch diese musste im letzten Wurf volles Risiko eingehen, um Astrids Weite noch zu erreichen. Ihr schoss die Kugel oben hinaus und damit brach lauter Jubel los: Astrid holte sich sechzehn Jahre nach ihrem letzten FKV-Titel endlich wieder die Goldmedaille und setzte sich wohlverdient die FKV-Krone auf!

Letzte Schweinebrücker Starterin war dann Chantal, die es als Landesmeisterin mit keiner geringeren Gegnerin zu tun hatte, als der amtierenden Championstour-Siegerin Anke Klöpper. Doch davon ließ sich Chantal nicht beirren und startete furios in ihren Wettkampf. Sie fand mit der Eisenkugel direkt die Ideallinie und lag nach zwei Würfen bereits bei über 360 m. Damit setzte sie auch die Südarlerin gehörig unter Druck, die nur schwer an Chantal dranbleiben konnte. Auf der Geraden zwischen den Kurven schenkten sich beide keine Meter, doch es schoss auch mal eine Kugel oben hinaus. Auf der letzten Geraden angekommen, kam es dann zu einem letzten Showdown. Die Goldmedaille war bereits an die Norderin Hannah de Vries vergeben, die uneinholbar vorne lag. Doch ein Medaillengewinn lag noch in Schlagdistanz. Chantals letzter Wurf blieb schließlich bei 1352 m liegen und bedeutete vorerst den Bronzerang. Es lag nun an Anke Klöpper, mit dem letzten Wurf über die endgültige Platzierung zu entscheiden. Als ihre Kugel dann allerdings oben hinausging, war Chantals Bronzemedaille sicher!

Damit liegen wieder zwei ereignisreiche Boßeltage hinter uns und die Schweinebrücker Starter haben viele Höhen und Tiefen durchlebt. Am Ende stehen eine Goldmedaille, vier Silbermedaillen und zwei Bronzene in unserer Medaillenbilanz. Wir gratulieren den Medaillengewinnern ganz herzlich zu ihren Erfolgen, doch auch alle anderen Schweinebrücker haben sich an diesem Wochenende gut verkauft.

Damit geht der Boßelsport nun erstmal in die Sommerpause und für die Aktiven heißt es durchschnaufen, bevor die nächste Saison wieder ins Visier genommen werden kann. Für uns liegen nun als nächstes das Jugendzeltlager und die Aktiven-Radtour an und wir freuen uns jetzt schon riesig darauf! Bis bald!